Aluminiumprofile sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie finden Verwendung in der Bauindustrie, im Transportwesen und in vielen weiteren Bereichen. Doch wie genau werden diese leichten und dennoch robusten Profile hergestellt? In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf den Herstellungsprozess von Aluminiumprofilen und beleuchten die Schritte von der Rohstoffgewinnung bis hin zum fertigen Profil.
Rohstoffe und ihre Gewinnung für Aluminiumprofile
Aluminium ist das dritthäufigste Element und das häufigste Metall in der Erdkruste. Die Hauptquelle für die Produktion von Aluminium ist Bauxit, ein Erz, das hauptsächlich in tropischen und subtropischen Regionen vorkommt. Der Abbau von Bauxit erfolgt meist in Tagebauen, da das Erz nahe der Erdoberfläche liegt. Der Abbauprozess beginnt mit dem Entfernen der oberen Erdschicht, um an das darunterliegende Bauxit zu gelangen.
Nachdem das Bauxit abgebaut wurde, wird es zu Aluminiumoxid, auch bekannt als Tonerde, weiterverarbeitet. Dieser Prozess wird Bayer-Verfahren genannt und beinhaltet das Mahlen des Bauxits und das Lösen in Natronlauge. Die resultierende Lösung wird erhitzt, sodass das Aluminiumoxid ausfällt, welches dann gefiltert und getrocknet wird. Zurück bleibt ein feines, weißes Pulver, das als Grundstoff für die Aluminiumproduktion dient.
Im nächsten Schritt wird das Aluminiumoxid in einem Elektrolyseverfahren zu reinem Aluminium reduziert. Dieses Verfahren, bekannt als Hall-Héroult-Prozess, nutzt große Elektrolysezellen, um unter Einsatz von elektrischem Strom das Aluminiumoxid in flüssiges Aluminium zu zerlegen. Das gewonnene flüssige Aluminium wird dann zu verschiedenen Produkten, einschließlich Aluminiumprofilen, weiterverarbeitet.
Vom Guss zum Profil: Produktionsschritte im Überblick
Sobald das reine Aluminium gewonnen wurde, geht es in die Gießerei, wo die Herstellung von Aluminiumprofilen beginnt. Das flüssige Aluminium wird in Formen gegossen, um sogenannte Barren zu erzeugen. Diese Barren sind die Grundform, aus der durch verschiedene Verfahren die gewünschten Aluminiumprofile hergestellt werden.
Der nächste Schritt im Produktionsprozess ist das Strangpressen. Dabei wird ein Aluminiumblock, der sogenannte Bolzen, in einer Presse erhitzt und mit hohem Druck durch eine Matrize gedrückt. Die Matrize bestimmt die Querschnittsform des resultierenden Profils. Auf diese Weise lassen sich komplexe Formen und spezifische Designanforderungen realisieren. Nach dem Strangpressen werden die Profile gekühlt und gegebenenfalls wärmebehandelt, um die mechanischen Eigenschaften zu verbessern.
Der letzte Schritt in der Herstellung von Aluminiumprofilen ist die Oberflächenveredelung. Aluminiumprofile können anodisiert, pulverbeschichtet oder lackiert werden, um Korrosionsbeständigkeit und ästhetische Anpassungen zu gewährleisten. Anodisierung erhöht die Verschleißfestigkeit und bietet eine schützende Oxidschicht, während Pulverbeschichtung und Lackierung in einer Vielzahl von Farben möglich sind. Nach der Oberflächenbehandlung werden die Profile auf Maß geschnitten und für den Versand vorbereitet.
Die Herstellung von Aluminiumprofilen ist ein komplexer Prozess, der eine sorgfältige Planung und Ausführung erfordert. Von der Gewinnung der Rohstoffe bis zur Veredelung der Oberfläche umfasst dieser Prozess zahlreiche Schritte, die jeweils entscheidend für die Qualität des Endprodukts sind. Aluminiumprofile sind aufgrund ihrer Vielseitigkeit und Haltbarkeit unverzichtbar in vielen Bereichen der Industrie, und ihr Herstellungsprozess spiegelt die technologischen Fortschritte und die Ingenieurskunst wider, die in ihre Produktion eingeflossen sind.